Bei der Auswahl von Dämmstoffen stoßen viele Bauherren und Sanierer auf die Begriffe WLS (Wärmeleitstufe) und WLG (Wärmeleitgruppe). Diese Kennzahlen sind entscheidend, um die Dämmleistung eines Materials zu bewerten. Doch was bedeuten diese Werte genau, und wie beeinflussen sie die Entscheidung für das richtige Dämmmaterial? In diesem Beitrag klären wir auf, warum WLS-Werte wichtig sind und wie Sie mit der richtigen Dämmung Energie sparen können.
Was ist die Wärmeleitfähigkeit (λ)?
Die Wärmeleitfähigkeit (λ) eines Dämmstoffes gibt an, wie gut oder schlecht ein Material Wärme leitet. Sie wird in Watt pro Meter und Kelvin (W/(m·K)) gemessen. Je niedriger der λ-Wert, desto besser ist die Dämmleistung des Materials, da weniger Wärme hindurchfließt.
- Beispiel: Ein Dämmstoff mit einer Wärmeleitfähigkeit von 0,036 W/(m·K) (WLS 036) dämmt besser als ein Material mit 0,038 W/(m·K) (WLS 038).
Was bedeuten WLS und WLG?
Wärmeleitgruppe (WLG)
Die Wärmeleitgruppe (WLG) ist eine ältere Klassifizierungsmethode. Sie teilt Dämmstoffe in 5er-Schritten ein (z. B. WLG 040 für eine Wärmeleitfähigkeit von 0,040 W/(m·K)).
Wärmeleitstufe (WLS)
Die Wärmeleitstufe (WLS) ist die modernere und präzisere Variante. Sie wird in 1er-Schritten angegeben (z. B. WLS 036 für 0,036 W/(m·K)). Die genauere Einteilung erleichtert die Auswahl des passenden Dämmstoffs.
Unterschiede zwischen WLS und WLG
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Genauigkeit: WLS erlaubt eine detaillierte Einteilung, während WLG grobere 5er-Schritte verwendet.
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Vergleichbarkeit: WLS erleichtert es, Dämmstoffe mit minimalen Unterschieden in der Dämmleistung zu vergleichen.
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Normung: WLS ist Teil der europäischen Normen und ersetzt die ältere WLG in vielen Bereichen.
Ein Beispiel:
- Ein Dämmstoff mit einer Wärmeleitfähigkeit von 0,036 W/(m·K) wird als WLS 036 klassifiziert.
- Früher wurde er oft gerundet und als WLG 035 oder WLG 040 angegeben, was die tatsächliche Dämmleistung weniger genau widerspiegelt.
Warum sind WLS-Werte wichtig?
Die Wahl eines Dämmstoffes mit niedrigem WLS-Wert bietet mehrere Vorteile:
- Höhere Dämmleistung: Weniger Wärme geht verloren, was Heizkosten reduziert.
- Schlankere Konstruktion: Dämmstoffe mit niedriger WLS benötigen weniger Dicke, um denselben Dämmwert zu erreichen.
Typische WLS-Werte für Dämmstoffe
Hier eine Übersicht gängiger Dämmstoffe und ihrer typischen WLS-Werte:
Dämmstoff | Typischer WLS-Wert |
---|---|
PIR (Polyurethan) | 022–027 |
EPS (Expandiertes Polystyrol) | 031–040 |
XPS (Extrudiertes Polystyrol) | 030–035 |
032–037 | |
Steinwolle | 035–040 |
Wie wähle ich die richtige WLS aus?
Die Wahl der passenden WLS hängt von mehreren Faktoren ab:
- Anwendung: Für Dachbodendämmungen und Fassaden empfiehlt sich eine niedrige WLS, während für Kellerdecken oft höhere Werte ausreichen.
- Platzangebot: Wenn der verfügbare Raum begrenzt ist, sind Dämmstoffe mit niedrigen WLS-Werten ideal.
- Kosten: Dämmstoffe mit niedrigen WLS-Werten sind oft teurer, bieten jedoch langfristig Einsparungen durch höhere Energieeffizienz.
Häufige Missverständnisse
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Dicke vs. WLS: Ein dickerer Dämmstoff mit einem höheren WLS-Wert kann weniger effektiv sein als ein dünnerer Dämmstoff mit einem niedrigeren WLS-Wert.
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WLS ist nicht alles: Neben der Wärmeleitfähigkeit sind auch andere Eigenschaften wie Feuchtigkeitsbeständigkeit und Druckfestigkeit wichtig.
Worauf Sie bei der Wahl der Dämmung achten sollten
Die Wahl des richtigen Dämmstoffs beginnt mit einem Verständnis der WLS- und WLG-Werte. Ein niedriger WLS-Wert sorgt für eine effizientere Dämmung und langfristige Energieeinsparungen. Besonders bei begrenztem Platz lohnt es sich, in Materialien mit einer besseren Dämmleistung zu investieren.
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